Hakodate: Ich bin nicht aus Zucker, aber...

..Und so sah ich es. Ich wachte auf und es hatte sich bereits absolut wundervoll eingeregnet. Also: Regenjacke an und los!
Mein erstel Ziel war der Asaishi Morning Market direkt neben dem Bahnhof, um mir den Markt anzuschauen und bei dem Wetter warm zu frühstücken. Dort angekommen lief ich zunächst durch die Hallen und schaute mir die Waren an. Obst, Gemüse, Blumen, Souvenirs und vor allem Fisch, Krabben, Muscheln und das Wahrzeichen Hakodates, Tintenfisch. An einem der Zahlreichen Stände wollte ich mir zunächst ein Stück Hinigmelone gönnen, als ich bemerkte, dass ich mein Portmonee im Hostel liegen gelassen hatte...
Mein erstel Ziel war der Asaishi Morning Market direkt neben dem Bahnhof, um mir den Markt anzuschauen und bei dem Wetter warm zu frühstücken. Dort angekommen holte ich mir zunächst ein Stück Honigmelone und erkundete im Anschluss die Markthallen. Eine lokale Spezialität sind dünn geschnittene Scheiben rohen Tintenfisches. Leider fand ich herraus, dass diese Scheiben von dem lebendigen Tier abgeschnitten werden, sodass verstümmelte, sich noch bewegende Überreste auf dem Schneidebrett zurück bleiben... Also Achtung! Wer, wie ich, schwache Nerven hat, wenn es um Tierquälerei geht, geht nicht zu nah an dem Stand in der Mitte der dem Bahnhof nächstgelegnen Halle vorbei. Leider sah ich auch einen großen Oktupus, der traurig in einem kleinen, schmucklosen Becken vor einem Restaurant saß. In diese Moment habe ich beschlossen, dass ich lieber nicht mehr auf Fischmärkte gehen sollte! Nun wieder zum erfreulichen Teil:

 

 

In der Einganshalle, welche eine Vielzahl kleiner Essenstände beherrbergt, aß ich eine Curry-Sobasuppe und beobachtete die herum wuselnden Touristen. Regenjacke an, nächster Stop: Mashu-maru, ein Museumsschiff direkt vor dem Asaishi. Hineingehen wollte ich nicht, jedoch genoss ich das wunderbare Wetter. In meinem Reiseführer nicht erwähnt, jedoch auf der am Bahnhof erhältlichen Karte eingezeichnnet, war die IDaimon Yokocho. Mir war klar, dass in dieser Essensstraße um diese Uhrzeit (~10 Uhr) wohl kaum ein Laden geöffnet haben wird, ansehen wollte ich sie mir jedoch trotzdem. Sollte ich noch einmal nach Hakodate kommen, werde ich dort auf jeden Fall einen abendlichen Zwischenstopp einlegen.

 

 

 

Wer auf Kitsch, also richtig kitschigen, glitzernden, pinken Kitsch steht, sollte auf jeden Fall in das Hakodate Meijikan gehen. Als Teil des Kanemori Red Brick Warehouse werden hier alles mögliche an Waren angeboten. Diese waren für mich nicht von Interesse, das direkt am Wasser gelegene Gebäude ist jedoch einen Besuch wert. Da es nun aus Eimern schüttete und ich mich nicht durch die vollen Geschäfte drängen wollte, machte ich eine ausgedehnte Kaffeepause in der Kaffeekette meines Vertrauens (ich nenne keine Namen xD) und trank einen Süßkartoffel Latte (sehr sehr sehr schmackhaft). Dort entschied ich, dass ich die Aussichtsplatform auf dem Berg von Hakodate direkt neben der Stadt nicht besuchen werde,  da ich auch hier eine äußerst eingeschränkte Sicht vermutete. Also versuchte ich statdessen die Reise zu meinem und den Aufentalt in meinem nächsten reiseziel, Sendai, zu planen. Trocken wurde ich in der Zeit zwar nicht, aber nach 1 1/2 Stunden wollte ich dennoch weiter.

 

 

Aufgrund des Wetters hiel sich meine Motivation zur Goryōkaku zu gehen in Grenzen (3,5 km vom Bahnhof entfernt), da es jedoch noch sehr früh war, machte ich mich dennoch auf den Weg. Diese sternförmig angelegte Festung ist eines der Wahrzeichen Hakodates. Über und über mit Kirschbäumen bepflanzt, bietet sie besonders zu Hanami (Kirschlüte) einen eindrucksvollen Anblick. Eine besonders gute Aussicht bietet der Goryōkaku Tower. Eine Fahrt zu der Aussichtsplattform kostet jedoch 1.900 Yen (~14,37 Euro), was es mir jedoch, aufgrund des schlechten Wetters und der damit verbundenen geminderten Sicht, nicht wert war. Auch vom Erdboden aus bietet diese Festung viel schönes.

 

 

 

Als besonders interessantes Ziel in Hakodate ging ich in das Viertel Motomachi. Hier sind neben christlichen Kirchen wichtige historische Gebäude wie das ehmalige britische Konsulat oder die alte Public Hall Hakodates zu finden. Besonders einzigartig ist hier eine Mischung aus traditionell Japanischen Gebäuden und jenen, mit augenscheinlich westlichem Einfluss. Eine Besichtigung der Public Hall ist, von meinem Standpunkt aus, nicht zu empfehlen, jedoch musste ich als Studentin lediglich 150 Yen (~1,13 Euro) bezahlen, sodass es nicht weiter schmerzte. Was jedoch anfing zu schmerzen war mein Knie. Im laufe der Wanderung im Kushiro Nationalpark habe ich mich wohl vertreten, sodass ich bei meinem Knie, durch das nasse Wetter efördert, in Ungnade fiel. Somit war mir klar, dass keine langen Strecken mehr möglich waren, also ging ich kurz zum nahegelegenen Midori no Shima, einem Park auf einer kleine Insel im Hafengebietes Hakodates und plante danach den Heimweg. Dort traf ich auf einen großen Schwarm Möwen, welche hier wohl ihr Nachtlager aufschlugen, und wurde, als besonderes Geschenk der Wettergötter, bis auf die Unterhose durchnässt.


Der Weg zum Hostel war unangenehm und ich war verwirrt, sodass ich ohne Google Maps nie heim gefunden hätte. Abendessen kaufte ich mir unterwegs (in Japan mit Hunger einkaufen zu gehen ist 100 mal schlimmer, als in Deutschland!) und hüpfte als erstes unter die warme Dusche.

Ich war lange nicht mehr so glücklich über ein gemütliche Bett, wie an diesem Abend! Ich hoffe euer Tag war weniger nass.
Katrin