Sapporo: Nichts lieben Hobbits mehr, als Dinge die wachsen

Um möglichst viel an einem Tag sehen zu können, stand ich früh auf, machte mich stadtfertig und ging los. Um etwa 8:30 kam ich am Bahnhof Odori an und machte mich zunächst auf den Weg zu DEM Wahrzeichen Sapporos, dem alten Glockenturm.  Nun könnte ich euch ein Bild von einem Baugerüst mir einem Bild vom Glocktorm daran zeigen... Das ist mir aber zu blöde! Also ja, der Turm wird im Moment renoviert und ist komplett verhängt.

 

 

Weiter ging es zum ehemaligen Verwaltungsgebäude Hokkaidos. Dieses wurde nach amerikanischem Vorbild 1888 errichtet und ist sehr schön und beeindruckend aber eben nicht sonderlich japanisch. Bürger aus anderen Teilen Japans fühlen sich wohl tatsächlich wie im Ausland in dieser Stadt was vermutlich besonders in dieser Anlehnung der Wahrzeichengestaltun an westlichen Vorbildern begründet ist.
Zunächst fand ich das Stadtbild nicht sehr einladend bis mir folgendes auffiel:
Alles voller Blumen. Und alle wunderbar gepflegt... Schon musste ich an Hobbits denken!


Durch den Bahnhof Sapporo ging es zur Hokkaido Universität. Einen so schönenn und einladenden Campus habe ich im Vorfeld noch nie zu Gesicht bekommen. Schön gepflegte und ausladende Grünanlagen, eine sinnvolle Gebäude anordnung und sogar ein eigenes Museum. Jedoch muss man wohl gut zu Fuß sein, oder ein Fahhrad haben, möchte man hier studieren. Besonders die Veterinärmedizinische und Landwirtschaftliche Fakultät hat ausladende Gebiete für Forschung und Lehre mit eigem Weide- und Farmgrund. Wir haben in einem Kur (Spezielle Mikrobiologie) über methanbildende Organismen geredet, die vermehrt in Kühmägen zu finden sind. Um die Methanbildung erforsch zu können wurden einigen Kühen Gucklöcher in den Bauch implantiert, sodass eine Probenahme erleichtertwird. Über den ethischen Aspekt müssen wir hier garnicht reden, interessant, dass dies an dieser Universität gemacht wurde und es in echt zu sehen ist es dennoch.

Mein Reiseführer (Martin Loose, Reiseführer die ich wiederum sehr empfehlen kann) hatte besonders das Sapporo Factory als sehenswertes Einkaufszentrum empfohlen. Ein Teil der Geschäfte befindet sich in einem alten und wunderschönen Brauerei, passend dazu ist im Ergeschoss ein 'deutsches' Restaurant, der Bier Keller, zu finden. Das Gebäude ist auf jeden Fall einen Abstecher wert, für Interessierte ist zudem das japanische Biermuseum ganz in der Nähe. Zum shoppen bietet es sich jedoch weniger an, allerdings befindet sich ein großer Kinokomplex mit im Gebäude.

 

Nächste halt: Hokkaido Shinto Schrein und Maruyama Park. Da ich Städte gerne zu Fuß erkunde, lief ich etwa eine Stunde (Grund hierfür sind unter anderem etwa 20 Ampeln). Im nachhinein kann ich dies nicht empfehlen. Durch den sehr gradlinigen Aufbau der Stadt, welcher etwas an das System in New York erinnert, führt der Weg die gesamte Zeit an einer relativ großen, viel befahrenen Straße entlang. Sowohl der Park, als auch der shintoistische Schrein sind ein Traum, was ein Großteil der Einheimischen auch zu finden scheint, sodass es nicht leer, aber dennoch Ruhig ist. Angrenzend an den Park befindet sich ein klassischer japanischer Friedhof. Einen solchen zu besuchen kann ich jeden empfehlen, da diese Orte eine ganz einzigartige Stimmung inne haben.
Nun wieder zurück in Richtung Innenstadt und durch die Tanuki Koji, eine überdachte und belebte Einkaufsstraße mit vielen verschieden Shopping- und Essensmöglichkeiten.

 

 

 

 

Fast hätte ich vergessen, zum Seikatei zu gehen. Einzig ein Hinweisschild am Straßenrand machte mich aufmerksam. Dieses Gebäude wurde 1880 errichtet, um in damaligen Zeiten besonderen Gästen der Stadt eine angemessene Unterkünft bietenn zu können. Heute liegt es relativ zugebaut zwischen der normalen Bebauung, ist jedoch immernoch ein wunderschöner und verträumter Ort.

 

 

 

 

 


Im Anbetracht der Tatsache, dass Sapporor die Partnerstadt Münchens ist und wir mitte Oktober haben hätte es mir eigentlich klar sein müssen, dass ich auf eine Variante des Oktoberfestes treffen musste. Das positive war jedoch ein Streetfood Markt über den gedamten Odori Park, über welchen ich auf dem Weg zur Bahn und nach Hause schlendern konnte.
Alles in allem war es ein sehr voller, anstrengender (c.a. 32,4 km bin ich gelaufen) und wunderschöner Tag!
Nun heißt es: Blasen verarzten, einmal durchschnauben und weiter!
Katrin